Kulinarische Momentaufnahmen
Monday, 28. May 2012 - von Ariane

Sanshokudon – Das Japan Kochbuch

»Was gibt es in Japan denn noch außer Sushi?« Diese Frage musste Kenichi Kusano seinen Freunden unzählige Male beantworten. In seinem frisch bei Jacoby & Stuart erschienenem Buch Das Japan-Kochbuch: Bilder, Rezepte, Geschichten geht er dieser Frage auf den Grund. Das Ergebnis ist ein 156 Seiten starkes Buch mit Gerichten und Geschichten seiner Heimat, gespickt mit zahlreichen farbenfrohen Illustrationen seiner Lebensgefährtin Tian Tang.

Die japanische Küche ist geprägt von den Jahreszeiten, die Zubereitung orientiert sich nach den Zutaten der Saison und so wird auch das Buch in 4 Kapiteln nach den Jahreszeiten aufgeteilt. Zwischen den Rezepten finden sich lehrreiche, manchmal sonderbare Geschichten und Anekdoten wieder, in denen der Autor Einblicke in die japanische Esskultur gibt und von Tischsitten, Traditionen, Legenden, Sagen und Festen seiner Heimat berichtet. So erzählt er z.B. von den mit tausenden glutroten Laternen beleuchteten Märkten am  Tanabata-Abend (S. 60), einem ursprünglich aus China stammenden Fest oder warum er von einem abgedrehten japanischen Künstler der Auberginenmann (S.81) genannt wird.

Kusano, der seine Leidenschaft für das Kochen erst in Deutschland entdeckt hat um den »Geschmack seiner Heimat wiederherzustellen«, präsentiert dem Leser in diesem Buch die jahrelang erprobten Rezepte seiner Mutter, Großmutter und Tante, die einfach nachzukochen und deren Zutaten auch in Deutschland erhältlich sind. Das bedeutet aber auch, dass er auf viele typisch japanische Gerichte, deren Zutaten in Deutschland nicht erhältlich sind, verzichten musste. Zum Glück ist die japanische Küche so vielseitig, sodass in diesem Buch trotzdem zahlreiche köstliche Rezepte zu finden sind.

Weil das japanische Hauptnahrungsmittel Reis ist, habe ich mich beim Nachkochen für eines der Dongerichte entschieden. Diese einfachen Reisgerichte finden sich als Begleiter der japanischen Alltagsküche wieder. Sanshokudon (Dreifarbige Reisschale) war meine Wahl:

Zutaten
300 g Reis

Für das Fleisch
200 g Hackfleisch (Huhn o. Rind und Schwein gemischt)
2 EL Sake
2 EL Sojasauce
1 EL Zucker
1 TL fein geriebener Ingwer

Für die Eier
4 Eier
4 TL Zucker
1 EL Sake
1 Prise Salz

Für das Gemüse
200 g Erbsen, tiefgefroren
oder 4 grüne Paprika

Zubereitung

1. Den Reis gründlich waschen und mit dem Wasser in einen großen Topf geben; das Verhältnis von Reis zu Wasser ist etwa 1 zu 1,2. Den Reis 1 Stunde quellen lassen. Den Topf zudecken und bei starker Hitze aufkochen lassen, wenn der Deckel zu wackeln beginnt, auf die kleinste Flamme herunterschalten. Den Deckel nicht abnehmen. Etwa 15 Minuten leise köcheln lassen, dann die Hitze wieder erhöhen. Wenn man hört, wie der Reis am Boden des Topfes zu zischen beginnt, den Topf vom Feuer nehmen und bei geschlossenem Deckel etwa 15 Minuten ruhen lassen.

2. In einem Topf Sojasauce, Sake und Zucker erhitzen. Die Hitze reduzieren, und das Hackfleisch hineingeben. Geriebenen Ingwer dazugeben. Das Ganze gut umrühren, bis alle Flüssigkeit verdampft und das Fleisch gar ist.

3. Eier mit Zucker, Sake und Salz kräftig verrühren und in einer Pfanne bei geringer Hitze unter ständigem Rühren stocken lassen. Es sollte keine zusammenhängende Eimasse, sondern ein lockeres Rührei entstehen.

4. Die Erbsen kurz aufkochen und mit einer Prise Salz abschmecken bzw. die Paprikaschoten waschen, in sehr kleine dünne Streifen schneiden, aufkochen und mit einer Prise Salz abschmecken.

5. Den Reis in Schüsseln verteilen. Fleisch, Ei und Gemüse gleichmäßig darauflegen und sofort servieren.

Dazu passt sehr gut der Spargel-Lachs-Salat mit Wasabi-Dressing.

Itadakimasu! Lasst es euch schmecken!

Hier könnt ihr das schöne Buch bestellen:
Das Japan-Kochbuch: Bilder, Rezepte, Geschichten
Kenichi Kusano
Illustrationen von Tian Tang
160 Seiten,
ISBN 978-3-941787-61-2
€  19,95

Im Oktober 2013 ist mein Buch »Foodblogs und ihre besten Rezepte« im Hädecke Verlag erschienen.



Gourmand World Cookbook Award Winner 2014 for Germany. Category »Blog«.



48 kulinarische Erzählungen und Rezepte von 12 deutschsprachigen Foodblogger/innen. Nachgekocht, fotografiert und genussvoll verzehrt von Ariane Bille. Konzipiert und kreiert als Buch, App und Blog.


Vice Content Network

»Das Buch bringt viele Perspektiven zusammen und kommt so der kulinarischen Bewegung im Web erstaunlich nahe – ihren Protagonisten und Motiven, der Kochlust samt Rezepten.« Valentinas-Kochbuch



Mizzis Küchenblock | Der Genussblog von Hädecke