Mein Silvestermenü für Mizzis Küchenblock, der Genussblog des Hädecke Verlags, gibt es nun auch hier im Blog zu lesen:
Die Zeit der guten Vorsätze hat begonnen. Während der Weihnachtstage, zwischen bunten Geschenken und berauschenden Festmahlen, sind mir die besinnlichen Momente am liebsten. Die Moment zwischen den Jahren, an denen man über das vergangene Jahr nachdenken kann.
2013 war für mich ein Jahr der Veränderung. Es gab zahlreiche überraschend schöne, ein paar traurige aber auch viele aufregende Momente. Da war z.B. meine kulinarische Reise durch die Streetfood-Küchen Vietnams Anfang des Jahres (hier nachzulesen: Nachgekocht: Vietnam-Streetfood
Kulinarische Reisepost aus Vietnam Teil 1 – Hanoi, Teil 2 – Hanoi, Teil 3 – Hue, Teil 4– Hoi An), die gemeinsame FoodbloggerInnen-Kocherei im Mai anlässlich der Veröffentlichung meines Buchs in der Caramelized App, meine erste Frankfurter Buchmesse als Jungautorin und die gleichzeitige Veröffentlichung meines Buchs Foodblogs und ihre besten Rezepte, oder der 3. Kampagnentisch der Gewürzkampagne bei dem ich für 35 genussbegeisterte Menschen ein 4-Gänge-Menü aus meinem Buch gekocht habe. Aber eine Sache wird mir in ganz besonderer Erinnerung bleiben: Der Moment in dem meine stolze Oma das Buch zum ersten Mal das ihr gewidmete Buch in den Händen hält, ihr Strahlen in den Augen und wie ihre alten Hände zärtlich über das Buch streicheln. Unfassbar schön!
Und nun steht das neue Jahr vor der Tür. Frisch und unberührt, wie ein weißes unbeschriebenes Blatt Papier. Dahinter verbergen sich Überraschungen – wie in einer Wundertüte.
Eine essbare Wundertüte verbirgt sich auch in meinem diesjährigen Silvestermenü, dass ich vorige Woche mit meinen Großeltern und meinem kleinen Bruder zelebriert habe.
Bevor ich aber verrate womit es sich bei dieser Wundertüte auf sich hat, gibt es noch die Vorspeise: salat is seldi – Russischer Heringssalat.
Die „Sakuski“ sind Ausdruck russischer Gastfreundschaft. Räucherfisch, Kaviar mit dickem Schwand, Pasteten sowie saure Gürkchen, Rote Bete – und natürlich Heringe – gehören zu den Appetitweckern. Dazu unbedingt ein Glas Wodka!
Zutaten für 4 Portionen (Russen sind gute Esser!)
230 g Salzheringsfilets
2–3 gekochte Kartoffeln, festkochend
1 Zwiebel
2 hart gekochte Eier
2 gekochte Rote Bete
2 Möhren
125 g russische Salatmayonnaise Provencal (erhältlich im gut sortierten Lebensmittelhandel, Mayonnaise mit Olivenöl zubereitet)
Zubereitung
Kulebjaka, eine russische Krautpastete, ist meine Silvester-Wundertüte. Als ich auf der Suche nach einem Silvestermenü durch das Buch Russland – Genussreise und Rezepte blätterte, stolperte ich über das traditionelle russische Gericht. Ich hatte neulich in Anya von Bremzens Buch Höhepunkte sowjetischer Kochkunst davon gelesen und weil sie der Kulebjaka fast ein ganzes Kapitel gewidmet hatte, musste ich das Rezept unbedingt ausprobieren.
Zugegeben – die Pastete ist ausgesprochen zeitaufwändig. Aber für Wunder und Überraschungen – und überhaupt – die Verabschiedung des alten Jahrs, darf es auch ein bisschen aufwändiger sein, oder? Die Zutaten für das russische Festmahl sind dafür simpel, ja, fast unspektakulär und deswegen mag ich das Rezept so sehr:
Die Kulebjaka gehört zu den sehr alten, klassischen russischen Rezepten. Früher wurde sie auch in Schänken serviert. Ihr Name leitet sich von „kulebjaschit“ ab, was so viel wie „mit der Hand formen“ bedeutet.
Zutaten für 4 Portionen (s.o.)
Hefeteig
400 g Weizenmehl
25 g frische Hefe
200 ml Milch
1 Ei
80 g Butter, zerlassen
1 Msp. Salz
1 TL Zucker
Füllung
500 g Weißkohl
100 g Schinkenspeck, gewürfelt
2 Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
200 ml Fleischbouillon, gut gewürzt
250 g Rinderhackfleisch
3 Zwiebeln, klein gehackt
2 EL Sonnenblumenöl
300 g Champignons
30 g Butter
Salz und Pfeffer
80 g Langkornreis
200 ml Bouillon
4 Eier
3 EL Dill, feingehackt
2 EL Petersilie, gehackt
1 Ei zum Bestreichen
Zubereitung
Und weil ich bei meinen Großeltern bin und zu Silvester traditionell Berliner (oder wie man in Berlin sagt: Pfannkuchen) gegessen werden, gibt´s zum Nachtisch Krebbele nach dem Rezept einer Oma (das Rezept verbirgt sich hinter dem Link).
Lasst euch das alte Jahr noch mal so richtig gut schmecken, lasst die schönsten (Genuss)-Momente an euch vorbeiziehen und freut euch auf die kommenden Wunder des neuen Jahres!
Rezepte entnommen aus
Barbara Boudon, Ludmilla Suchich, Michael Boyny, Michael Pannewitz
Russland
Genussreise und Rezepte
ISBN 978-3-7750-0539-5
2. Neuauflage, Hardcover, 136 Seiten, 160 Farbfotos
19,90 € (D), 24,80 Fr. (CH), 20,50 € (A)
Im Oktober 2013 ist mein Buch »Foodblogs und ihre besten Rezepte« im Hädecke Verlag erschienen.
Gourmand World Cookbook Award Winner 2014 for Germany. Category »Blog«.
48 kulinarische Erzählungen und Rezepte von 12 deutschsprachigen Foodblogger/innen. Nachgekocht, fotografiert und genussvoll verzehrt von Ariane Bille. Konzipiert und kreiert als Buch, App und Blog.
»Das Buch bringt viele Perspektiven zusammen und kommt so der kulinarischen Bewegung im Web erstaunlich nahe – ihren Protagonisten und Motiven, der Kochlust samt Rezepten.« Valentinas-Kochbuch